[This is part 2 of the FAQ of the monkey and the horse i.e. the newsgroup alt.aeffle.und.pferdle (FAQ - Frequently asked questions and answers)

Most of it is in Swabian a german dialect, but big parts are provided with a german or english translation]

Des isch der zwoide Doil vo dr (ned gans) uldimadife Äffle ond Pferdle OGF vo dr Njusgrubb alt.aeffle.und.pferdle (OGF - oft gschtellte Froga mit Andworta)

Sia isch nadiarlich en masse in Schwäbisch, aber a gross Toail habe au en Schriftdeidsch oder en Neideidsch [english] iabersedzd.

Iaberbligg [contents]

Äffle ond Pferdle em Netz ond em Fernsehe

kommt em Doil oins [see part 1].

D Schwoba an sich

Doil 3: [part 3:]

Zum guata Schluß


What is this funny language?

Also zerschd emol isch des net 'funny' sondern mei Muddersproch.
[First of all this isn't 'funny' but my native language]

Gschwaedzd wird Schwaebisch vor ellem im Siad-Weschddaidscha, also so dia Gegad om Schdurgerd rom bis nonder zom Bodasee. A genaue Abgrenzong isch ned so oifach vor allem en östlicher Richdong ka ma sich driber schtreida ob die boirische Schwoba drzuazehlt. Wenn jo, dann gohts ogfaehr bis Augschburg. A Ibersicht iber verschiedene deutsche Dialekt kriegt ma auf http://www.genealogienetz.de/misc/dialect-d.html
[Swabian is spoken mainly in the south-western part of Germany, that is the region of Stuttgart southwards to the 'Swabian sea' or 'Lake of Konstanz' -- the great lake you may see on every map of Europe. Exact borders are a bit difficult to determine particularly in the eastern direction where the bavarian swabians are. An Overview about different german dialects gives http://www.genealogienetz.de/misc/dialect-e.html]

Meh Informadsione iber die Gegend gibts zom Beischbiel onder http://wiki-de.genealogy.net/Baden-W%c3%bcrttemberg
[More information about this region you can get p.e. from http://wiki-en.genealogy.net/Baden-W%c3%bcrttemberg

Wo grieg I a schwaebischa Grammatik ond a Wörterbuech her?

[Where to get a Swabian-English or at least Swabian-German dictonary, and is there a Swabian Grammar available?]

Scho. Dr Kemmner's Thomas hot en Schtuagert a baar Wörtle (Schwäbisch - Englisch) ond es wichtigschte an Grammadig agsammelt. Dees isch älles onder dem URL http://www.schwaebisch-englisch.de erreichbar. Muass ma gsea han. [Indeed there is. Thomas Kemmner collected a nice Schwabian/English dictionary and made it available on Internet. URL is http://www.schwaebisch-englisch.de.o There is a lot of grammar too. Really intresting!]

Dr Wolfgang Siebeck schreibt zu dem Thema:

``I will koi Werbung macha, aber so ebbes isch im Verlag vo meim Vadder erschiene.Des isch's "Fischer Schwaebisches Wörterbuch", a Mordsschinka mit mehrere Doil,abber i daet saga, des isch im Preis ausser Diskussio, drom sait mr dohanna au nix iaba den Verlag.''

Anscheinend isch dees scho von 1936. A neuers aber handlichers hoisst "Schwäbisches Handwörterbuch". Gschrieba hodd des dr Hermann Fischer ond dr Hermann Taigel ond erschiena ischs en dr zwoida Auflag 1991 en Tiebenga bei dr H. Lauppsche Buchhandlung/J.C.B. Mohr (Paul Siebeck). Do isch au a Kerdle vom schwaebischa Schbroochraum dren.

Ausserdem gibts au no:
Heinz Messinger, Sprachfuehrer Schwaebisch, Polyglott-Verlag Muenchen 8. Auflage 1993, ISBN 3-493-61143-9, Preis: 5.80 DM

Des Buach behandelt den schw"abischen Wortschatz, a biszle Grammatik (insbes. den nicht vorhandenen Genitiv), zeigt a paar Standarddialoge sowie Weisheiten und Sprichworte.

Also von wega koi Grammdig! D'Schwaebisch Grammadig isch halt reacht oifach. Zom Beischpiel gibts koin Praeteritum ond koin Plusquamperfekt. Au wenn ma iberall andersch schwaetzt a kleina Sammlung vo bsondere schwaebische Wörter aus dr Njusgrubb

Die folgende Sammlung kommt vom Joerg seim Vader, der uffem Sulge bei Schramberg uffgwachse isch. Inzwische isch doraus a oigene Webseite wore: http://www.bemol.de/schwaeb/

abgschlage -- durchtrieben
abhaue -- verschwinden
Abtritt -- Toilette
Aisze / Oasze -- Pickel
alange -- beru"hren
amache -- verlocken
and due -- leid tun
aschucke -- anschieben
ase (jung) -- als (Junger)
a"wl -- immer
badde -- hinhauen
Badenke -- Schlu"sselblumen
ba"bbig -- klebrig
Beigle -- Stapel
Bibbele -- Ku"ken
Bibbeleska"s -- Quark
Bireschnitz -- Stu"ck einer Birne
Blafo -- Zimmerdecke
blangere -- qua"len
Bla"tz -- Wundschorf
bled -- durchscheinend (Socken)
blochig -- ungehobelt
Bloder -- Blase
Blueschd -- Baumblu"te
Bobbel -- Kna"uel
Bra"gl -- Kartoffelbra"gl : Bratkartoffeln
Bra"tzed -- Brezel
breschdiere -- aushalten
bressiere -- eilen
briale -- heulen, weinen
bruddle -- no"rgeln
brunze -- pinkeln
d'Henne ni due -- zurechtweisen
Dehle -- Medaillon
dollohrig -- taub
dreckle -- nicht voran kommen
driale -- trielen
Dribbl -- Kurbel
dribbliere -- dra"ngeln
dru due -- unno"tig sein
drum due -- sich um etwas bemu"hem
dunge -- verlocken
ebber -- jemand
ebbis -- etwas
Epflbutze -- Apfelkernhaus
eschdimiere -- scha"tzen
etzedle -- geschafft !
fei -- auf jeden Fall
fersche -- vorwa"rts
ficke -- reiben
Fiddle -- Gesa"sz
fire -- nach vorn
Fisematente -- Umsta"nde
gampe -- schaukeln
gautsche -- schaukeln
ga"h -- ja"h, plo"tzlich
ge ikaufe gange -- zum Einkaufen gehen
gell ? -- nicht wahr ?
gellet Se ? -- nicht wahr ? (Ho"flichkeitsform)
Gfuerlerzbra"gl -- Kaiserschmarrn
Giechter -- Baby-(Pseudo-)Lachen
gihxe -- schrille Laute von sich geben
Gischbl -- schwa"chliches Kind
Gitzebohne -- Graupelschauer
gloachnig -- gelenkig
Gluckser -- Schluckauf
Gluf -- Stecknadel
Glump -- Zeug
gluschde -- naschen
Gosch -- Mund
gotzig -- einzig
grad gschliffe komme -- gerade recht kommen
Grattl -- Zorn
gra"be -- leid tun
gra"tig -- schlecht gelaunt
grebsle -- klettern
griebig -- bequem
grottefalsch -- total verkehrt
gruebe -- ausruhen
Gruscht -- Zeug
Gsa"lz -- Konfitu"re
Gschbahne -- Kollege
gschda"d -- beda"chtig
Gschdeapf -- dicke Bru"he
gschossig -- ungestu"m
gschupft -- fahrig
Gucke -- Tu"te
Gumpe -- Wasserloch
Gunkerle -- Penislein
Hailiacher -- Heuhaken
Hamballe -- ungeschickter Mensch
Hawergoasz -- Kreisel, du"rrer Mensch
hehlinge -- heimlich
Hennefiddle -- Angsthase
hindersche -- ru"ckwa"rts
hirthilze -- hart, unzuga"nglich
Hoabeer -- Heidelbeeren
hotte -- das wa"r's
Hubbl -- Beule
hudle -- u"berstu"rzen
Huetsimpl -- Blo"dmann
hupfaleicht -- einfachst
Ilge -- Lilien
inschdendfurt -- andauernd
Ipser -- Gipser
iwerzwerg -- verquer
Jardepfl -- Kartoffeln
Kaib, Koab -- Kerl
Kilbe -- Kirchweih
Kudder -- Mu"ll
Lamberie -- Putzleiste
Latschare -- Nichtsnutz
letz -- 0
loddere -- wackeln
Lumpeziffer -- Lumpenpack
lupfe -- heben
Meddele -- Angewohnheiten
miechtele -- schlecht riechen
Mockel -- Brocken
Mockele -- Tannenzapfen
molftere -- mampfen
Molle -- etwas Dickes
muckse -- aufmucken
nakeie -- hinfallen
Naseba"gl -- Nasendreck
negle -- vor Ka"lte schmerzen
nimme -- nicht mehr
noddle -- ru"tteln
Oartmockl -- Randstu"ck
oaza"cht -- einzeln
Pfeifedeckel -- nie und nimmer
pfuhtzge -- platzen
Pfulge -- Kissen
Ranft -- (Brot-)Kruste
ra"sz -- salzig, scharf, sauer
Ribbele -- geriebene Teigwaren
Riebegschih -- Vogelscheuche
ring -- schma"chtig
Rolle -- Urin
saiche, soache -- pinkeln
sa" ! -- hier bitte !
Sa"gis -- Sense
schallu -- aufgeregt, durcheinander
scha"bs -- schief
Scha"dderle -- Kinderklapper
schdibihze -- klauen
schdiere -- glotzen
Schdihper -- Stu"tze
Schdra"hl -- Kamm
schdremberle -- geziert gehen
Schear -- Maulwurf
Schelseme -- abgeschnittene (Apfel-)Schalen
schlaib, schloab -- ungesalzen
Schla"ffer -- schmales Etwas
Schlenkel -- Schlingel
schnaikig -- wa"hlerisch
Schoche -- Haufen
Seckel -- Schimpfwort
selle Schell -- jene Glocke
selt -- dort
Seschder -- Kopf
Siach -- Schimpfwort mit heimlicher Anerkennung
sinkelig -- sehr heisz
sodele -- geschafft !
Spatt -- Flicken
Stieper -- Stu"tze
Stra"hl -- Kamm
Suddera" -- Keller
Treible -- Johannisbeeren
turmle -- schwindlig sein
umkeie -- umfallen
verkirnt -- verschluckt
verla"cheret -- undicht
verlickere -- drauf kommen
verninze -- geringscha"tzen, heruntersetzen
verschimpfiere -- verunstalten
Waschlafor -- Waschschu"ssel
Wecke -- Bro"tchen
weifle -- schwanken
Wochadippel -- Ziegenpeter, Mumps
wunderfitzig -- neugierig
Za"seme -- Fasern
zemmezulftere -- Lo"cher in Socken stopfen
Zibebe -- Rosinen
zichtig -- schmal

Aus am obera Murgdal:

Anger -- Wiese, Weide
A"rbed -- Arbeit
Bainerhaeusle -- Friedhofsgebaeude
Bra"schdleng -- Erdbeere
Dollwegg -- Depp
gang mr aweg -- hoer mir auf
Gradda -- Korb
Grombeer -- Kartoffel
hano! -- nanu!
hendradsvihr -- verquer
Leidrawaga -- Handkarren
nemme -- nicht mehr
radsabuds -- voellig
Scha"slo -- Sofa
Scholi -- liebe(r) Mann/Frau

Ebber andersch moint drzu:
Abr dohanna in Karlsrua odr bessar noa in Schdugard giabds schau a bar Biacher iaba Schwaebisch -- bloas a Grammadig, also noa, des braucha mia id, mia schwaedzed wia ons da Schnabel g'wachsa isch. [But you may find some books on Swabian here in Karlsruhe (north-west of Baden-Wuerttemberg) or even better in Stuttgart (capital of Baden-Wuerttemberg). And for a grammar: We really don't need THAT: We just speek in the way our mouth is.]

Was send Badenga?

In dem Lied « Durchs Wiesadal gang i jetzt na » kommt folgende Strophe vor:
Badenga muass i brecha, schens Sträussle draus macha,
Badenga ond Klee i hab jo koi Schätzele meh.
Aber was send Badenga ond woher kommt der Name? Ganz einfach: Badenke sind Schlüsselblumen. Je nach Region sagt man dazua Badenka, Bagenga, Madenga, Magenga, Magena, Madegata, Bagenta... mit allen Formen von "-la" ond "-le" hinten dran. Der Name kommt vom lateinischen "betonica" obwohl die Schlüsselblume primula heisst.

Was isch Huberlemäh?

Es Eile isch allergisch gege en Schdrauch mit so Wirschtle dra, dr Grof sagt Huberlemäh zu dene. Der Hans-Georg hot ebbes gfonde: Laut http://www.sethaler.de/lindach.htm send dees Blüte vom Haselstrauch. Auf der Seite gibts no meh spezielle Wörter aus Lindach was en Ortsdoil von Schwäbisch Gmünd isch. On der Grof isch jo von Gmünd.

Was isch a Moggele?

Dees isch a schwierige Frog, weils so viele Antworten darauf gibt. Zum einen gibt es viele Bedeutungen je nach Region oder Kontext, zum andern variiert auch die Schreibweise: Mockel, Moggel, Moggl, ... Meist ist mit Moggl eine Kuh gemeint und Moggele ein Kalb, es kann sich aber auch um Tannenzapfen, Kinder, grosse Stücke oder noch mehr handeln. Die Bezeichnung Moggele für ein Kalb hat jedoch auch ausserhalb des schwäbischen Sprachraums Bestand (zB im fränkischen).
Dr Guenther schreibt:
A Moggel isch an Brocken, a graoss Schduck. Brod oder Floisch oder
Brodes. Mr said ao Meggl - oder Moggele/Meggele, wann s kloiner isch.
No geids nadierlich s Rendvieh, ao a Moggl
Dr Dannazabbfa isch a Moggl
D Herbschdzeidlose send Moggela.
A nedds Kennd isch a Moggele.
A dicker krefdiger Maa ka a Moggl sei
Ond a digglichs Weib kennd mer ao a Moggl hoissa.
Neuen Schwung bekam die Diskussion als Bauer Jehle aus Sulmingen am 8.12.2007 in der Sendung "Wetten, dass..?" wettete, seine Kühe am Schmatzen zu erkennen. Um sie zum Essen des Apfels zu bewegen, rief er laut und langgedehnt: Moggiii . Hinterher von Thomas Gottschalk befragt meinte er, dies sei eben der Spitzname für seine Kühe. Jedenfalls hat er seine Wette gewonnen und wurde am Ende Wettkönig.

Some famous Swabians and what else everyone should know about us.

The Swabians are a German tribe located in southern Germany, and they are well known since the times of old Roman Caesar (and possibly even before).

In the medival we had a dukedom by our own, the dukedom of Swabia, but today we have no common administrativ or political unit. We are settling in parts of the German States (or countries) of Badenia, Wuerttemberg and Bavaria.

Famous Swabian poets were Schiller and Hesse, famous Swabian scientist were Kepler and Einstein, and a famous Swabian movie director is Emmerich ("Independence Day"). Of course Mercedes/Daimler-Benz Porsche and Ritter Sport are Swabian companies, and even the German headquarters of IBM and the European headquarters of the US Forces are located in Swabia.

The basis of Swabian alimentation is "Spaetzle" (some kind of handmade noodles). Instead of sandwiches we are consuming "Vesper", and we are drinking "Trollinger" or "Riesling".

Schwäbische Rezept (Spätzle ond Brezla)

Spätzla isch dees schwäbisch Essa schlechthin. Je noch dem wie sparsam dass ma isch nemmt ma
1 Pfund Mehl (500g)
8 Eier
Prise Salz

oder 

1 Pfond Mehl
3 ganze Oier
1 Teeleffel Salz
ebbes Wasser nach Gfiehl, so dass dr Doig schee zäh wird.

Jetzt gots los: Dr Doig muss feschte mitm Kochleffel gschlaga (net griehrt!) werda bis'r Blosa wirft. An grossa Topf mit Salzwassr zom kocha brenga. S'beschta isch, wenn ihr a Maschee namens "Schpätzleschwob" henn, des isch a Schpätzlepresse. Selber schaba isch bloss was für d'echte Experda, sonst gibts bloss Glomba. Außerdem gibts au Spätzleshobel des gibt dann die ronde Allgaier Spätzle.

Dr Doig muss so zäh sei, dass mr'n grad so durchdriecka ko, also mr muss saumässig drucka. Des isch nix fier schwache Fraua, desbrauchts scho a richtiga schwäbische Hausfrau :-) Notfalls muss halt dr Freind odr Mo her.

Wenn die Spätzla dann oinmal aufkocht send, dann glei rausnehma mitm Seier (a Schepfleffel wiea Sieb) ond ins kalte Salzwassr donka. Auf a vorgwärmta Platta do und glei schpachtla.

Wenn'ers ganz goat macha wellat, no kennet ers no mit Semmelbresel abschmelza (Semmelbresel en zrlassener Buttr kurz abrota)."

An sich net schwer. Aber en Wirklichkeit isch Spätzle mache a wahre Wisseschaft. Do ka ma sich schtondelang schdreite ob ma jetzt ghobelte, gschabte oder druckte lieber mag, wie genau der Doig sei muass ond wie sich dees drauf auswirkt ob d'Spätzle Soß guat sauget oder sich em Gaissburger Marsch verhaltet. A bißle was driber lese ka ma auf http://www.spaetzle.de

Brezeln

Brezeln sind ob ihrer markanten Form als bestimmendes Symbol im Bäckerwappen präsent, aber nur in Süddeutschland weitverbreitet. Brezeln selbst zu backen ist nicht ganz einfach. Zum einen ist die dabei verwendete Natronlauge nicht ganz einfach zu beschaffen und als ätzende Lauge auch nicht ganz ungefährlich, zum andern sind auch die anderen in Bäckereien üblichen Zutaten wie Backmalz nicht haushaltsüblich.

Statt Ätznatron (NaOH) in Wasser zu lösen wird manchmal auf Natron (NaHCO3) zurückgegriffen, was deutlich einfacher zu verarbeiten ist, aber dafür aufgekocht werden muss.

[Sodium hydroxide (NaOH) which is used in bakeries to make Pretzels can be substituted by Sodium bicarbonate (NaHCO3) for house use, which is easier and less dangerous to handle but must be heated.]

Detailliertere Anleitungen und viel Geschichte und Geschichten rund um die Brezel findet sich in der Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Brezel sowie beim Brezelbäcker http://www.brezel-baecker.de/brezelrezepte und Andreas Boerner hat das Wichtigste aus der Newsgroup de.rec.mampf zusammengefasst und auch mal die Handhabung und Unterschiede der verschiedenen Laugenarten beschrieben: http://lauge.boerners.net.

Die folgenden Rezepte wurden in alt.aeffle.und.pferdle gepostet:

Brezelteig (ca. 30 Brezeln)

ca. 1 kg Mehl (405,550)
20-25 gr. Salz
20-30 gr. Zucker (statt Backmittel)
50 gr. Fett
80 gr. Hefe
450-500 gr. Wasser

Teig kräftig kneten bei Zimmertemperatur ruhen lassen gleich grosse Stücke rund formen, ca. 50-60 gr. bei Zimmertemperatur ruhen lassen Brezeln formen (anschliessend ruhen lassen, danach kalt stellen) mit Lauge (NaOH- Aetznatron 33%, Verdünnung 1:10-1:12) einstreichen und in der Mitte einschneiden bei vorgeheizten 220-230 C backen

Nochmal Brezeln:
Zutaten:
1 kg Weizenmehl Type 405 (oder l/2 kg Type 405 und 1/2 kg Type 550), 1/2 Becher Sauerrahm, 1 Würfel Hefe (oder 2 Päckchen Trockenhefe), ca. 1/2 Liter lauwarme Milch, 1 Esslöffel Salz
Lauge: 50-60 g Aetz-natron auf 1 Liter Wasser

Zubereitung:
Hefe mit 1 Teelöffel Zucker und etwas lauwarmer Milch gehen lassen, Mehl, Sauerrahm, Salz miteinander vermengen und mit warmer Milch zu einem Hefeteig kneten. 1/2 Stunde gehen lassen. Brötchen und Brezeln formen, 1/2 Stunde auf gefettetem Blech gehen lassen. Mit Lauge bestreichen. Salzen, über Kreuz mit Rasierklinge einschneiden. l/4 Stunde bei 250 Grad auf der zweiten Schiebeleiste von unten backen.

Gaisburger Marsch

Ein Rezept mit Geschichte ist der Gaisburger Marsch. Die Männer von Gaisburg, heute ein Stadtteil von Stuttgart, seien im Krieg eingesperrt worden so die Legende. Den Frauen wurde erlaubt ihren Männern Essen zu bringen, jedoch nur eine Schüssel voll. Gefragt was sie haben wollten nannten die Männer allerlei gute Dinge: Spätzle, Fleisch, Gemüse, Kartoffeln. So entstand ein besonders guter Eintopf:

Man koche aus Suppenknochen, Suppenfleisch, Suppengrün (Lauch, Sellerie, gelbe Rüben, Petersilie), Salz und Pfeffer eine gute Brühe. Dann koche man Salzkaroffeln und Spätzle jeweils separat. Schliesslich wird das Fleisch kleingeschnitten oder ersatzweise ein Ring Fleischwurst und mit den Kartoffeln und den Spätzle in der Brühe serviert. Einige abgeschmälzte Zwiebeln runden das Ganze ab.

Sowohl von der Legende als auch vom Rezept kursieren verschiedene Varianten. Auch der Eintrag in der Wikipedia ist recht interessant: http://de.wikipedia.org/wiki/Gaisburger_Marsch.

Es gibt natürlich eine Menge weitere schwäbische Gerichte ob Maultaschen, Zwiebelrostbraten, Kutteln, Pfitzauf, Dampfnudeln, Flädle oder Kartoffelsalat, zu viele um hier alle ausführlich behandelt zu werden.

Einige weitere interessante Rezept gibts bei dr Unix AG Kaiserlautern http://kochbuch.unix-ag.uni-kl.de und anderen Archiven der einschlägigen Kochnewsgroups wie de.rec.mampf. Einen schönen Überblick gibt einmal mehr die Wikipedia unter http://de.wikipedia.org/wiki/Schw%C3%A4bische_K%C3%BCche.

Der schwäbische Humor im Allgemeinen

Gibt es den typisch schwäbischen Humor? Ich möchte meinen ja! Zunächst ein paar Beispiele (typisch? Wer weiß!): Dr Marco moint: Ma muas ja blos mal vord Mensa schdanda, wenns an dr oina Roie Fisch ond an dr andra Linsa ond Schbaedsla mid Soidawieschd gibd. Isch ja ao klar, Fisch schmeggd halt nach Fisch, dao ka man nex macha.

Mai Muater hot mr des verzehlt und die hots vo ihrem Vadder, wahrscheinlich hots der selber dichtet.

Der Manfred Bauer moint:
Ich will nun versuchen etwas mehr in die Tiefe zu gehen. Erlaube mir, dies in etwas mehr Hochdeutsch zu sagen. Es ist fuer mich etwas einfacher. Aber mache keinen Fehler: I ben an reachter Schwob. Selld derfscht mr glauba.

Man kann den deutschen Humor nicht mit dem englischen vergleichen. Leute wie Grock (der bekannte Zirkusclown) hatte wahnsinnig Angst vor seinem ersten Auftritt in England. Er wusste, dass der erste Auftritt wichtig war. In dem Moment wo das Eis gebrochen war, hatte er keine Schwierigkeiten mehr. English humer is often based on farce, with a touch of cruidity or totally oppos. with a play on words. - Schwaebischer Humor dagegen: Du muescht dein Baum giassa, sonscht verdorrd 'r 'dr. (Dank'schoen Eddy.)
Der Stamm der Sweben, von denen die Schwaben ihren Namen herleiten, galt zur Zeit des Tacitus als der maechtigste Deutschlands. Sein Name - der "die Freien bedeutet - wurde zuweilen fuer die Gesamtheit aller deutschen Staemme gebraucht, so wie heute noch Schweizer und Elsaesser die Deutschen ueberhaupt Schwaben nennen. Spaeter nannte sich der Gesammtstamm Alemannen und der Name Schwaben blieb nur dem Teil, der bei der grossen Wanderung nach dem Suedwesten in dem Gebiet sitzenblieb, das das heutige Wuerttemberg und darueber hinaus Bayrisch -Schwaben (bis zum Lech und das Allgaeu umfasst). Die Schwaben beschreiben ihre Art mit dem Vers'chen:
Uffrichtig ond gradaus,
Guatmuetig bis dortnaus,
Wenns seimuas au Saugrob -
So ischt dr Schwob.
Das stimmt schon, aber die Besonderheit dieses Stammes erschoepft es nicht entfernt. Er ist in sich sehr gegensaetzlich. Vieleicht hat kein Stamm dem deutschen Volk so viel bedeutende Maenner hoher Geistlichkeit geschenkt wie gerade er: Im Mittelalter Hartmann von Aue, in neuer Zeit Wieland, Schiller, Hoelderlin, Schelling, Uhland, Moerike. Ein urechter Schwabe in seinem knorrigen Humor war Friedrich Theodor Vilscher, selbst "Auch Einer" wie sein bekannter Romanheld. Auch auf anderen Gebieten als dem der Dichtung und Philosophie war Schwaben fruchtbar; davon zeugen Kepler, der Astronom, Robert Mayer, der Entdecker des Gesetzes von der Erhaltung der Kraft, Friedrich List, der bahnbrechende Volkswirt, Daimler und Zeppelin. Andererseits heftete sich schon sehr frueh den Schwaben der Ruf an, sie haetten die Weisheit nicht mit Loeffeln gefressen.

Aber gerade daraus entstanden unzaehlige Geschichten, Schnurren und Witze, z.B. die Geschichte der sieben Schwaben etc..Sie sind eben doch ein seltsamer Schlag oft versponnen (diftela), oft querkoepfig, fuer Staemme andern Temperaments trotz ihrer ausgesprochenen Ehrlichkeit nicht immer zu durchschauen.

Manche Dinge beruehren den "Fremdling" ueberaus drollig, ja, schon die Sprache, von der eins ihrer eigenen Spruechlein sagt: Gau, Stau, bleiba lau -
Wer die Sprach it ka,
Derf net i's Schwobeland gau.
Auffallend der Hang zur Verkleinerungsform. Eine Unterhaltung zwischen Gast und Wirt:
"Guets Taegle!"
"Wasele?"
"A Viertele!"
"Sodele!"

Selbst die Lieblings-Speisen der Schwaben erregen draussen ein leises Laecheln. Die Spaetzle, schon im Sachsenspiegel ist der Schwabe mit dem Spatzenbrettle unterm Arm abgebildet. Die Metzelsuppe, die Uhland zu einem Liede begeisterte, mit dem Sausack und dem Leberzinken, fuer den Mooscht, den maerchenhaften Hausdrunk, der in maerchenhaften Mengen geschluckt wird.

Aber das netteste ist, die Schwaben haben an ihrer Drolligkeit selbst den groessten Spass. Auerbacher (die sieben Schwaben) bemerkte sehr richtig, dass gerade ein Volk, wie ein Individuum, welches der eigenen Tuechtigkeit und Wuerde sich ganz bewusst ist, am wenigsten Anstand nimmt, sich selbst gutmuetigem Spotte preiszugeben, waehrend der, dessen Tugend und Einsicht von zweideutiger Art ist, mit Eifersucht fuer die Ehre bis auf den kleinsten Punkt wacht und leicht in seiner Eitelkeit verletzt werden kann.

Sebastian Sailer in seinen Volksdramen laesst selbst Gott Vater in eigener Person zu dem eben aus Letten gekneteten Adam Sprechen:
Er geht ja nit, er geht: er steht ja nit, er steht.
Macht a Gosch wie an Frosch,
Adam schwaetz, sei net so faul,
Sonscht schlaegt dir Gott Vater aufs Maul.
Wenn du a braver Mann, so guck mi auch fei an.
Geh an Schritt! Fuercht di nit.
Bischt an Kerle, s' ischt a Spott,
Gib d' Patschhand, sag gruess ana Gott!
Schwaebischer Humor in einer besonders feinen, schalkhaft - phantastischen Art: Eduart Moerike mit seinem Stuttgarter Hutzelmaennle, dem Pechschwitzer, dem Troester. Oder sein Maler Nolten mit dem Friseur und "Professor" Liebmund Maria Wispel. Dieser Aufschneider und Windbeutel:
Und es ruehrt sie, dass der arme
Noch in seinem Liebes Harme
Ihr auf dem Fuenf Finger Darme
Eine Serenade bringt
Das ist Schwaebischer Humor, schwaebische Art, so erdgebunden derb er auch ist, doch zu hoechster geistiger Anmut aufsteigen kann - genau wie das Wesen des Stammes, vom Knoepfle- und Blitzschwaben bis zu Schiller reicht.

Schwäbische Sächla

Do gibts a baar Saechle wo typisch send. Zersch mol der Schwob selber ond sei Schproch. Zur Schproch ghert der schwaebische Deminuitiv "le" (Häusle, Gärtle, Benkle ...). Dann nadierlich es schwäbische Essa: Maultaeschle, Spaetzle (vor allem mit Lensa ond Soidewirschdle), Laugabrezel ond Laugawecka, Moscht und andere guate Sache meh. Noch gibts schwaebische Eigaschafte ond Agwohnheita wia Bruddla, Schaffe, Heisle baue, Schbare oder Veschbre.

Dia drui wichdigschde Sächle, wo vielleichd echdes Schwabentum ausmache deand, send wohl Lensa mid Schbädsla ond Soidewirschdle, d'Kehrwoch ond da Drebbahausaudomad. Zo de Lensa schdohd an anderer schdell schau Haufa gnuag, drom duare dohanna aebbes iber dui andere zwoi verzaehle. Ausserdem waer nadierlich no es Heisle wichtig noch em Moddo: Schaffe, schpare, Heisle baue ond ned noch de Mädle schaue. Wo ma nadierlich iber die schwäbische Mädle ens Schwärme komme kennt, aber lasse mr dees.

d'Kehrwoch

Wer kenndse ned, duiselle reachde schwaebische Hausfraua, wo da birgerschdaig vorrem haus nass uffbudsed, ond des selbsd en da graischde Hidds oder em haerdeschde Wender? Oder dui kloine Methedle, damid d'Nochbor au merged dassd mer d'Kehrwoch au macha duad: Exdra schdengichs Bohnerwachs, glebbere middem Schdrubfer (oima andersch hoisst ma dees au Schtielbischta) am Drebbaglender ond laudschdarg iber da Dregg, wo dia vom erschde Schdogg schau wiedr nagseddsd hend, bruddle? Jaja, d'Kehrwoch: Endschdanda isch se aus amma Erlass aus am wirddabergischa Herrscherhaisle, damids om d'Residens sauber ond higienisch sei soll.

Fungdsioniera duad des so: Jeder Mieter kriagd en regelmaessiche Abschdaendle a klois Kardozaedele an sei Diar nohghaengd, wo Kehrwoch druffschdohd (em meim Haus isch no a sches Bildle von amma Schdrubfer druff). Des kah dann di gross oder di kloi Kehrwoch sui, wo er dann macha muass. Je noch Hausregel gherd dann Drebbahaus, Kellervorreimle, Faradkeller, Gardewegle, Birgerschdaig ond sonschd no aebbes uff dr Gass drzua. Milloimer nausschdella, wenn Millabfuhr ischd, sich om da Komboschd kimmara. Des kah ganz sche viel werra. Abr emmer efder geids au an Hausward, wo gega Geld des mid de Milloimr ond vorram Haus machd.

Ond grad en Schduagard hoddmer se offiziell abgschaffd, onser guade Kehrwoch. Abr sgeid se drodsdem no doh, weil da Vermiader des jo ellaweil no en da Verdrahg neischreiba kah. Wia au emmr, d'Kehrwoch ischd ond bleibd ein Sakrileg. Fir mi ischs graischde, en da Bullehidds em sommer d'Schdrohs vor onserem Heisle z'faega. Ond wenn mr amohl en kehrwochenfreie Gebiete komma duad, wia zom Beischbiel noch Baiern, no graussdse jo grad, wia ohmeglich des en saelle Heiser aussiehd. Do ka mr sich jo nedd wohl fiehle. Zeig mir dei Draebbaheisle, ond i sag dr was fir an Mensch du bischd. Des sag i dir, ...

A brobo: En grosse Taile von Badde hodd sich d'Kehrwoch au schau durchseddsa kenna, dia send hald au nemme so verkehrd, dord, gell.

Dr Draebbahausaudomad

Halbe d'Draebb drobe ons Lichd gohd aus? Laudes gekligge em Draebbehaus? Des muass an Draebbahausaudomad sei. Der gohd ganz oifach: Mr druggd uff a Gnebfle ond a Zeidschaldoihoid gohd middam Lichd oh. Nocharre beschdimmde Zeid, badsch, gohds Liachdle wiedr aus. Mid oine dr schwaebischde Erfendunge seid am Mercedes. Wenn wo anderschd keifende Hausweiber oder hemmadsaermliche Hausmaennla ewich em Draebbaheisle romschwaedsad ond was wais i sonschd no aellas, des gohd bei ons bloss, wemmr dauernd wiedr uffs Gnebfle druggd, ond so aebbes duad mr jo nedd. An nochdoil hoddr abr schau, dr Draebbahausaudomad: Emmr, wenne bei meine Leid drhoim ben, duare s'Liachd em Hausgang vergaesse, weil do koin Draebbahausaudomad ischd.

Andere schwäbische Anekdota ond Gschichtla

Geggelesfieß

Do schreibt dr Olaf: Am ledschda Sonndich hots bei ohs grillde Geggelesfias geba.
Onser Badenzer dr Werner drzua: odda wareds nedd "Boi" fillaischd?
Ond dr Michel salomonisch: D'Boiner wännd schau no dren gsei sei e de Fiaß, abr dia ißt ma doch ed!
Zom Glick ka der Olaf aufkläre. Weil Fiaß ganget nuff bis zom Ärschle. Ond Boiner hoißt ma em Hochdeitscha Knocha.
Dees isch genau der gleiche Grond warom die Fischkepf id verschtandet wenn der Klinsmann en Oberschenkelbruch em rechta Fuß hat.