Parascos Schwabenstube ist ein griechisches Restaurant in Ulm.
Es heißt Schwabenstube, weil es schon immer so hieß. Parasco
ist der Name des Wirts.
Parasco ist seit einiger Zeit brauereifrei, worauf er gern mit einem
griechischen Schild aufmerksam macht:
Im Vergleich zu anderen deutschen Griechen bietet Parasco eher
leckere, original griechische Hausmannskost. Das merkt man vor allem daran was
nicht auf der Speisekarte steht. Habt ihr euch nie gefragt warum Griechen
ständig ursprünglich belgische Pommes frites essen? Nicht so
bei Parasco; Stattdessen gibt es Backkartoffeln, die noch nie eine
Friteuse gesehen haben, sondern am ehesten mit Pellkartoffeln vergleichbar
sind. Alternative Beilage sind griechische Nudeln, Manestra, die wie
große Reiskörner aussehen und auch Kritharaki genannt werden.
Man kann auch «gemischt»
bestellen, was auf jeden Fall empfehlenswert ist, wenn man sich noch nicht
für eine Lieblingsbeilage entschieden hat. Außerdem gibt es zu
(fast) jedem Gericht einen frischen Beilagensalat sowie Brot.
Einige Highlights aus der Speisekarte:
- Lalangita, ein paniertes Schnitzel mit süßlicher
Joghurtsauce. Ungewohnt, aber wirklich lecker.
- Dolmadakia, gefüllte Weinblätter mit Oliven und Schafskäse
garniert. Eine Vorspeise, die schon ein eigenes Essen ist.
«Zitrone auf die Weinblätter!»
- Salisanna, eine vegetarisch gefüllte Aubergine. Sehr zu
empfehlen in Abwandlung mit Lalangitasauce, auch wenn es nicht auf
der Karte steht.
Parasco benennt manche Gerichte nach seinen Gästen: Salisanna
heißt nach Salis und Susanna, mit Lalangitasauce heißt
es Salisanna ala Sarah.
- Mandra, panierter gebratener Schafskäse. Gibt es auch als kleine
Portion nur mit Salat.
- Alla Manna,
ein Gericht das (noch) nicht auf der Karte steht. Einfach mal danach
fragen und überraschen lassen!
- Nektar, der einzige Nachtisch mit viel Honig. Gibts leider zu selten,
weil man schon vorher satt ist.
Das Essen ist nicht der einzige Grund zu Parasco zu gehen, auch nicht
die Auswahl an leckeren griechischen Weinen. Ein Abend bei Parasco ist
schlicht ein Gesamterlebnis. Die persönliche Atmosphäre - wer ein
paarmal da war und dann mit Namen begrüßt wird, weiß was
gemeint ist - die eigene Philosophie von Parasco, das zeitlose Ambiente,
die günstigen Preise, sich stets wiederholende Rituale, bis hin
zum abschließenden Ouzo, runden den Abend ab. Man geht nicht
einfach griechisch Essen, sondern eher einen Freund besuchen.
Ein solches Gesamterlebnis braucht seine Zeit. Wer nur schnell etwas
Essen gehen will, braucht mindestens zwei Stunden. Wer mit viel
Hunger und Durst kommt und hinterher noch einen Termin hat, der wird hier
nicht glücklich.
Das Publikum bei Parasco ist altersmäßig gemischt aber etwas
Uni-lastig und besteht weitgehend aus Stammgästen. Manche
Professoren, die dort Essen gehen, sollen schon als Studenten da gewesen
sein. Der Chef der Zahnklinik soll schon beim Bedienen ausgeholfen
haben. Manchmal ist es recht voll, aber oft kommt man auch als einziger
Gast dorthin.
Was andere so über Parasco und sein Restaurant sagen:
- Bei Parasco existiert keine Zeit. (Ralf, seine Armbanduhr
demonstrativ verkehrt herum auf den Tisch legend)
- Das Essen bei Parasco ist schwäbisch: "Guad, viel ond billig".
(Volker) Das rechtfertigt schon allein den Namen des Restaurants.
- Standards wie Souvlaki oder fritierte Calamares sucht man
in diesem ebenso besonderen wie patinareichen Restaurant dagegen
vergebens, ohne freilich irgend etwas zu vermissen. Wer sich darauf
einläßt und etwas Zeit mitbringt, ist für Parasco
der wichtigste Gast. Was bei vollem Lokal mit mehreren wichtigsten
Gästen schon mal einige Geduld erfordert. (Mathias in
Marcellino's Restaurant & Hotel Report.) Stimmt nicht ganz: Souvlaki
gibt es, der Rest sind weise Worte.
- sehr gemütliche Taverne (Markus Henn in seinem
Kneipenführer
Ulm)
- eine gemütliche Studentenkneipe, wo griechische
Gastfreundschaft noch großgeschrieben wird (Ulmer Uni Spatz,
Erstsemesterzeitschrift des RCDS 1984/1985)
- Parasco, Wilhelmstr. 10, griechisches Essen echt super, auch
wenn's Lokal recht einfach aussieht (UStA
Erstsemesterbroschüre 1991)
Wer Lust bekommen hat, mal griechisches Slowfood zu probieren, begebe sich nach
Ulm in die Wilhelmstrasse 10. Geöffnet ist fast immer, nur
Ausnahmen bestätigen die Regel. Tel: +49 731 65706. Vielleicht hilft
Googlemaps oder der Lageplan etwas weiter:
Und da gehts rein: